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WS 5: Schematherapie bei Traumatisierung

Kristina Lühr und Christine Zens, Hamburg


Die Schematherapie nach J. Young ist eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen und chronischen Symptomen. Insbesondere bei der Entwicklung von Persönlichkeitsstörungen stellen belastende und traumatische Erfahrungen in Kindheit und Jugend wichtige Einflussfaktoren dar. Auch liegt oft eine Posttraumatische Belastungsstörung als komorbide psychische Störung vor.

Die Schematherapie bietet durch ihren Fokus auf Biographie und Grundbedürfnisse sowie ihr breit angelegtes Instrumentarium aus emotionsorientierten, kognitiven und behavioralen Techniken und der therapeutischen Haltung der begrenzten elterlichen Fürsorge einen hilfreichen Rahmen zur Behandlung von Traumatisierungen. Dabei ist vor allem die Technik des imaginativen Überschreibens (Imagery Rescripting) hervorzuheben, welche eine flexible und kreative Technik zum Aufbau neuer positiver Erlebensmuster darstellt.

Im Workshop wird eine kurze Einführung zur Diagnostik und Psychoedukation bei Vorliegen einer Traumafolgestörung gegeben und anschließend die schematherapeutische Fallkonzeptualisierung anhand von Fallbeispielen skizziert. Modusspezifische Interventionen, die die Besonderheiten der Schematherapie bei Traumatisierungen berücksichtigen, werden vorgestellt und in angeleiteter Kleingruppenarbeit im Rollenspiel trainiert. Inhalte sind dabei u.a. der Umgang mit dysfunktionalen Bewältigungsverhalten, wie z.B. mit dissoziativen Symptomen (im Sinne eines ausgeprägten Selbstschutzmodus). Dabei werden Möglichkeiten der Einbindung traumatherapeutischer Verfahren, wie z.B. Exposition in sensu oder EMDR, in die schematherapeutisch ausgerichtete Behandlung dargestellt. Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit, eigene Fälle einzubringen und darauf bezogene Fragen zu diskutieren.

Literatur & Arbeitsmaterial:

  • Jacob, Gitta & Arntz, Arnoud (2. Aufl. 2015). Schematherapie in der Praxis. Weinheim: Beltz
  • Arntz, Arnoud & van Genderen, Hannie (2010). Schematherapie bei Borderline Persönlichkeitsstörung. Weinheim: Beltz
  • Zens, Christine & Seebauer, Laura (2019). Imagination in der Schematherapie. © V&V, Pabst.
  • Zens, Christine & Jacob, Gitta (2014). Schwierige Situationen in der Schematherapie. Weinheim: Beltz.
  • Faßbinder, Eva (2015). Imagery Rescripting. Verhaltenstherapie & VerhaltensmedizIn, 36 (2), 138-151.
  • Zens, Christine & Jacob, Gitta (2015) unter Mitarbeit von Vivian Rahn und Bastian Willenborg. Schwierige Situationen in der Schematherapie. Weinheim: Beltz Video Learning.
  • Jacob, Gitta & Seebauer, Laura (2013) unter Mitarbeit von Michaela Klaube, Eva Faßbinder und Christine Zens. Schematherapie bei Persönlichkeitsstörungen. Weinheim: Beltz Video Learning.
  • Hayes, C. & van der Wijngaart, R. (2016). Fine Tuning Imagery Rescripting. Lehr-DVD zur imaginativen Arbeit in der Schematherapie.